Diese Woche war ich mit Cora mal wieder am Rehgehe. (Ein reel dazu findet ihr auch auf meiner Insta Seite.)
Ich nutze das für Ansprechbarkeitsübungen, Rückruf Training oder aber auch um Ruhe zu trainieren. Ruhe in einer für einen Jagdhund schon aufregenden Umgebung. Mir ist es wichtig, dass sie hier komplett entspannen kann. Wie geht das? Indem ich komplett entspanne. Ich setze mich dazu auf die Wiese und erwarte erstmal gar nichts. Setzt sie sich neben mich beginne ich sie ruhig abzustreifen. Dann legt sie sich meist von allein hin. Das wiederum belohne ich mit Zuwendung. Ich atme ruhig und nehme mir Zeit. Mal eben schnell ist da nicht! In solchen Situationen liegt sie auch deutlich ruhiger und noch entspannter als wenn ich sie unter ein Signal stelle.
Dazu noch ein paar weitere Infos und Gedanken…
Hunde orientieren sich beim Einschätzen einer Situation auch immer am Verhalten ihrer Sozialpartner (ihren Menschen oder auch anderen Hunden).
Deshalb reicht es auch nicht aus, wenn man nur bestimmte Trainingstechniken übt, damit der Hund nicht in Aufregung verfällt. Die Vorbildfunktion, die die Sozialpartner haben ist mindestens genauso wichtig.
Der Mensch sollte also ruhig und gelassen bleiben, je mehr Aufregung der Hund zeigt. Allerdings muss uns bewusst sein, dass unsere Hunde uns Dank ihrer Sinnesleistungen und Sensibilität besser kennen, als wir vielleicht denken. Wir können unserem Hund nichts vormachen, denn er bemerkt kleinste Veränderungen in Körperhaltung, Stimmlage oder Atmung.
Sofortmaßnahmen in für den Hund aufgeregten Situationen könnten also wie folgt aussehen:
- Atme tief durch
- Handle sehr zielstrebig (es ist immer noch besser souverän einen Fehler zu machen, als hilflos zu zögern)
- Dreht der Hund schon vor Aufregung durch, nicht noch lange überlegen oder beim Gegenüber rechtfertigen, sondern so zügig und souverän wie möglich die Situation verlassen
- Etwas mehr Abstand und Unterbrechung des Sichtkontaktes hilft häufig bereits
Ist dies erfolgt versuchen wir im nächsten Schritt die Aufregung des Hundes weiter zu senken.
- Dem Hund ruhigen Körperkontakt bieten (sanftes abstreiten, Anlehnung geben an den eigenen Körper, ruhiges festhalte
- Erlernte Ruhesignale verwenden
- Routine vermittelt Sicherheit
- Bewegung baut Stress ab
Ebenso kann das Tragen von Gegenständen und evtl. darauf herumkauen den Stressabbau unterstützen