Im Zuge meiner Weiterbildung zum Reico Systemexperte habe ich mich ausführlich mit dem Thema Futter und dessen Bestandteile beschäftigt. Gern möchte ich den heutigen Blogeintrag nutzen um etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

 

Rohprotein

Rohproteine sind alle stickstoffhaltigen Bestandteile des Futters und damit größtenteils die Summe aller im Futter vorhandenen Eiweißverbindungen. Proteine sind notwendig für die Erhaltung der Körpersubstanz und für die Neubildung von Gewebe. Dieser Wert sagt aber nichts über die Qualität oder die Art des vorhandene Proteins aus. Es kann sich hierbei um gutes Muskelfleisch handeln, aber auch um minderwertige Schlachtabfälle. Gutes Trockenfutter sollte zwischen 20 bis 25 % und Dosenfutter ca. 5,5 % Rohprotein enthalten.

 

Rohfett

Das Rohfett beschreibt den Energiegehalt des Futters und sorgt außerdem für ein glänzendes Fell und eine gesunde Haut. Die Qualität oder die Quelle des Rohfettes erfährt man durch diese Angaben allerdings nicht. Dafür müsste man mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen. Ein energiereiches Trockenfutter hat über 15 % Fett, das ist wichtig für Hunde mit einer sehr hohen Aktivität wie z. B. Schlitten- oder Rettungshunde. Für Hunde mit einer normalen bis niedrigen Aktivität reicht ein Rohfettgehalt von 10 bis 12 % im Trockenfutter und 1 % im Dosenfutter.

 

Rohfaser

Als Rohfaser bezeichnet man die unverdaulichen pflanzlichen Wasserstoffe, die im Futter enthalten sind, wie beispielsweise Zellulose. Sie unterstützen die Verdauung und regen gleichzeitig die Darmtätigkeit an. Außerdem bieten sie Darmbakterien eine gute Grundlage zur Synthese von Vitamin K oder Biotin. Rohfaser im Futter ist auch für die Form des Kots verantwortlich. Trockenfutter sollte nicht mehr als 2 bis 3 % und Dosenfutter nicht mehr als 0,5 % enthalten, denn zu viel Rohfaser kann zu Blähungen und großen Kotmengen führen.

 

Rohasche

Rohasche ist keineswegs vergleichbar mit den Resten vom Kamin. Ganz im Gegenteil!
Rohasche ist in jedem Futter – auch im menschlichen Essen enthalten. Es handelt sich hierbei zuächst um einen rein analytischen Begriff. Der Rohaschegehalt eines Futters wird dadurch bestimmt, dass das Futter in einem Ofen auf eine Temperatur von 550 Grad Celsius erhitzt wird. Bei diesen hohen Temperaturen verbrennt natürlich alles, was organischen Ursprungs ist (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate und andere organische Verbindungen). Alles was nach der Verbrennung in dem Ofen noch übrig bleibt heißt dann Rohasche.
Zu viel Rohasche im Futter bedeutet meist eine Beimengung von billigen
Knochenmehlprodukten.
Bei Trockenfutter sollte der Gehalt zwischen 5 und 8% liegen, bei Nassfutter bei unter 2%. Ist der Wert zu gering, nimmt dein Hund zu wenige Mineralstoffe auf. Eine Überversorgung durch einen zu hohen Rohaschegehalt ist aber auch schädlich.
Befindet sich im Hundefutter sehr viel Rohasche? So ist der Anteil von organischen Bestandteilen automatisch niedriger. Nimmt dein Hund weniger Proteine und Kohlenhydrate auf, fehlen ihm wichtige Nährstoffe. Der Körper hat zu wenig Energie.
Fleisch und tierische Nebenprodukte.
Hierbei kann es sich um hochwertiges Muskelfleisch handeln, aber auch um minderwertige Schlachtabfälle. Tierische Nebenerzeugnisse, wie Leber, Herz und Innereien enthalten lebenswichtige Nährstoffe für den Hund. Weitere Schlachtabfälle wie grüner Pansen, Lefzen, Stichfleisch oder Brühlunge sind zwar nicht für den menschlichen Verzehr gedacht, aber sind gut und schmackhaft für unsere Vierbeiner.

 

Getreide

Dies ist ein günstiger Füllstoff, den Hunde nicht unbedingt brauchen. Futtermittel bei denen an erster Stelle Getreide, Mais oder andere Getreidesorten aufgelistet sind, sind nicht besonders hochwertig. Ein gewisser, geringer Anteil an Kohlenhydraten ist aber wichtig für unsere Vierbeiner.

 

Pflanzliche Nebenprodukte

Dies sind Nebenerzeugnisse aus Aufbereitung pflanzlicher Erzeugnisse, insbesondere Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und Ölfrüchte. Die Angaben verraten allerdings nichts über die Qualität. Werden billige, schlecht verwertbare Füllstoffe verwendet, kann dies auch zu Blähungen oder größeren Kotmengen führen. Absolut verboten sind aber Füllstoffe wie Stroh oder Sägemehl. Aber dennoch gibt es auch das im Hundefutter. (siehe dazu Lektürehinweis am Ende) Die Anzahl der verarbeiteten Füllstoffe bestimmt unter anderem den Rohfaseranteil im Futter.

 

Der richtige Nährstoffgehalt

  • Rohasche: mind. 2 %
  • Rohfaser: max. 5 %
  • Protein: mind. 22 %
  • Fett: mind. 5 %
  • Kohlenhydrate: max. 50 %

 

Unbedingt Lesenswert zum Thema Ernährung:

  • Katzen würden Mäuse kaufen. Schwarzbuch Tierfutter von Hans-Ulrich Grimm (gibt es auch als audiobook)
  • Rohkäppchen und der zahnlose Wolf von Dr. Jutta Ziegler (auch oder gerade für Barfer sehr lesenswert)

 

Quellen: