Ganz klare Antwort: jein. 😉Hast du aktuell „Baustellen“, an denen du mit deinem Hund arbeiten musst oder möchtest, dann sollten solche Privilegien wie Sofa oder Bett tabu sein.

Du wirst dich vielleicht fragen, warum? 🤔 Was hat eine nicht vorhandene Leinenführigkeit, Artgenossenkonflikte in Hundebegegnung mit dem Sofa zu tun?

Oft höre ich auch: „Drinnen ist der Bello, der liebste Hund. Da gibt’s gar keine Probleme.“ Das sehe ich meist anders, beim ersten Besuch. Da rennt der Bello dem Frauchen auf Schritt und Tritt hinterher, wenn es an der Tür klingelt übernimmt Bello selbstverständlich den Türdienst – natürlich begleitet von lautstarken Bellen. Und die Liste könnte ich noch um Einiges erweitern.

Also was läuft da schief und warum hängen diese Sachen alle miteinander zusammen? Hunde möchten gern genau wissen, welchen Platz sie im Rudel (sprich in eurer Familie) haben. Und wenn das nicht 💯 %ig klar ist, werden sie ganz schnell die Rudelführung selbst übernehmen. Denn ein Hund kann nicht in einem führungslosen Rudel leben!!! Und genau das 👆👆👆 sieht man anhand der o. g. Beispiele.

Was kann ich als Mensch also dafür tun, dass ich von meinem Hund wieder oder überhaupt erst einmal als Rudelführer anerkannt werde? Ich muss mich mit der Ressourcenverteilung auseinandersetzen.

Was sind wichtige Ressourcen für den Hund?

  • Zuneigung
  • Schlaf- und Liegeplätze
  • Raumverwaltung
  • Futter
  • Spiel

All das sollte immer von dir initiiert sein. Du bestimmst, wo der Hund liegen darf, wann es etwas zu fressen gibt, wann und wie lange gespielt wird, wann er Streicheleinheiten bekommt. Fordert sich der Hund diese Dinge ein, durch betteln, durch das Anschleppen seinen herumliegenden Spielzeugs, durch in Beschlagnahme des Sofas oder Betts (egal ob gefragt oder ungefragt) dann ist er dir in seinen Augen rangmäßig überlegen! Denn der Hund bringt dich zum Handeln, er bewegt dich. Er macht, damit du machst…

Und was passiert draußen? Er guckt dich mit dem A… nicht an. Und das stört dich dann. Jetzt möchtest du aber gern der Chef sein. Spätestens jetzt. Doch dann dort anzusetzen ist eher schwierig bis nahezu sinnlos.

Es greift alles ineinander, wie ein Zahnrad. Darum nehme ich mir für meinen Ersttermin bei Kunden immer die Zeit um genau diese Dinge zu beleuchten. Es nützt nichts irgendwo an einer Sache zu schrauben, während ich all die o. g. DINGE vollkommen außer Acht lasse.

Und nun verrate ich euch auch, wie ich das mit Cora gehandhabt habe. Sie darf nämlich mit aufs Sofa. Aber das hat sie sich quasi erarbeitet /verdient. Das erste halbe Jahr war das Sofa für Cora tabu. Und auch heute darf sie nur nach meiner Einladung drauf. Und wenn ich aufstehe, hat auch sie den erhöhten Liegeplatz zu verlassen. Dieser Platz ist ein Privileg!

Das Schöne ist, unsere Hunde finden das auch gar nicht schlimm. Das ist rein menschliches Denken. Hunde müssen wissen wo ihr Platz im Rudel ist.

Und auf dem Sofa sollte dieser eben nur sein, wenn es sonst keine Probleme im Zusammenleben / im Alltag gibt.