Handelt es sich um ein Spiel hemmen die Hunde ihre Beißkraft und geben ihrem Gegenüber freiwillig einen Wettbewerbsvorteil, indem sie sich z.B. auf den Rücken legen.
Zusätzlich zur Beißhemmung zeigen Hunde folgende deutliche Spielsignale:
- Tiefstellung der vorderen Körperhälfte
- und dabei die hintere Hälfte in der Luft halten
- übertriebene, federnde Bewegungen
- Bewegungen sind leicht
- sie hüpfen übertrieben
- Mäuler sind weich, ähnlich eines Lächelns
Hunde wiederholen außerdem bestimmte Aktionen um spielerische Absichten während des Spiels zu erneuern.
Oft folgen diese Aktionen kurz vor oder unmittelbar nach einem durchsetzungskräftigeren Verhalten.
Hunde können situationsbedingt körpersprachliche Aktionen durchführen, die mal das eine und mal etwas ganz anderes bedeuten (wie Knurren, Bellen, Beißen). Das kann für manche Hundehalter ziemlich verwirrend sein.
Man sollte stets seine Aufmerksamkeit auf den Kontext lenken, in dem diese Handlung passiert. Denn das kann uns Menschen helfen, zwischen Spiel und realer Aggression zu unterscheiden.
Auch wenn der Spielkampf sich von echten Kämpfen unterscheidet haben Hundehalter oft das Bedürfnis aus Unsicherheit zu intervenieren. Manchmal ist es offensichtlich dass zwei Hunde spielen, aber sobald die Hunde beginnen zu Knurren oder ihre Erregung intensivieren, können die Beobachter nicht mehr sicher sein dass die Hunde nicht am Beginn eines Kampfes stehen.
Prinzipiell finde ich es wichtig zu wissen ob man jedwedes Spiel als Mensch beenden kann. Wenn Hundehalter ein wirklich rüdes Spiel unterbrechen gehen sie meist davon aus, dass sie es zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht nicht mehr schaffen würden.
Aber für viele (jedoch natürlich nicht alle) Hunde ist ein Spielkampf die erste Wahl um neue Beziehungen zu entwickeln oder sogar dauerhafte Freundschaften zu etablieren.
Wenn wir regelmäßig unterbinden, was wir als unangemessenes Spiel ansehen, tun wir unseren Hunden damit also nicht wirklich Recht.
Also ist es wichtig, dass wir unterscheiden können ob es sich um Spiel oder Kampf handelt?
Der Mensch muss checken ob beide Hunde Spaß haben und weiterspielen wollen. Achtet auf die Haltungen und Mimik, wie oben beschrieben.
Wann solltest du es beenden?
- Wenn der Hund Körperkontakt bei euch sucht
- Es vermeidet den anderen Hund anzusehen
Wenn er aber versucht sich eurem Kontakt zu entziehen um mit dem anderen Hund zu interagieren, könnt ihr es weiter laufen lassen. Wichtig ist, dass der Mensch es kontinuierlich im Auge, die Hunde lesen kann!
Es gibt leicht zu lesende Aktionen und solche die vielleicht nicht so klar sind.
Es hängt alles von den einzelnen Hunden und ihre Art der Beziehung, die sie miteinander haben, ab.
Achtet beim Spielen zwischen zwei Hunden darauf das niemals Futter oder ein Spielzeug Objekt der Begierde werden kann und damit keine Ressourcenverteidigung das Spiel beeinflusst, daraus kann dann wirklich schnell ein Kampf werden.
Vorsicht mit jungen Hunden. Wenn diese früh von anderen Hunden traumatisiert wurden/ werden (z. B. in einer schlecht laufenden Welpengruppe), kann ein Welpe schnell zu einem Hund der ängstlich, defensiv oder sogar aggressiv ist heranwachsen.
Insgesamt ein sehr spannendes Thema, was viel Beobachtungsgabe erfordert und uns in die Verantwortung nimmt.